Hallo ihr Lieben!

Dienstag. 12.00. Ich verlasse das Schulgebäude.

Selten fühlte ich mich so lebendig, selten war das Bedürfnis zu tänzeln anstatt zu schreiten grösser.



Ich hielt den Drang von Disneyprinzessinnen sich singend und tanzend fortzubewegen für unerklärlich, leicht sexistisch und frei erfunden.
Dienstags aber konnte ich mir ein spontanes Ständchen über das fast vergessene Gefühl warmer Sonnenstrahlen auf meinen immer noch nicht verschwundenen Pausbäckchen kaum verkneifen. Und ja, es wäre möglich, dass mir ein kleiner Hopser auf dem Weg zum Bahnhof entwischte.

Ich kam sogar ohne Zwischenfall an der Litfass-Säule vorbei, so im Rausch war ich.


Der Punkt braucht vielleicht noch etwas mehr Erklärung. Mir ist bewusst, das die meisten Leute es schaffen ohne Zwischenfall solche Werbesäulen zu passieren. Die letzten vier Male bin ich aber wie eine komplette Idiotin an der Säule vorbei, nur um dann wieder zwei Schritte zurück zu gehen und zwar jedes einzelne Mal aus dem genau gleichen, dämlichen Grund. Jedes Mal nahm ich aus dem Augenwinkel die Worte "Maximal Effort" wahr. Maximal Effort ist ein Lied vom Deadpool Soundtrack - meinem liebsten Superheldenfilm. Perfekt trainiert wie Pawlovs Hund oder Skinners Tauben konnten meine Augen nie vorbei gehen.

Letztlich war es nur Werbung für ein "Maximal Effect" Training. Ich weiss auch nicht genau was mein Unterbewusstsein alle vier Mal erwartete und wessen Nichtexistenz es sich weigerte zu akzeptieren. Vielleicht ja eine Selbsthilfegruppe für Deadpool Fans? Nötig hätte ich solch eine vielleicht. Aber ich schweife ab.



Jedenfalls wahr ich lange nicht mehr so leichtfüssig unterwegs. Ich kam mir vor wie in einem Zustand, den andere nur mit Hanf-Brownies erreichen können. Ich freute mich sogar aufs putzen! Putzen! Aber im Praktikum nimmt der Verstand einfach jede Abwechslung dankbar an - Zeit für solche ist einfach zu kostbar.

Ein Schüler fragte mich vor ein paar Tagen, wo ich denn hingehen würde nach der Schule. Ob ich vielleicht einfach die Nacht an der Schule verbringen würde oder was?

Folgende Reaktionsmöglichkeiten boten sich mir an:

- lachen ab den Ideen und Konzepten über das Privatleben von Lehrpersonen, das von Kindern an den Tag gelegt wird
- verneinen und erklären, dass auch Lehrer ein Leben und ein Zuhause haben
- weinen, da tatsächlich die meiste wache Zeit an der Schule verbracht wird.


Es lässt sich ableiten, dass nur wenig Zeit und Lust am Abend bleibt um zu kochen. Einfache Menüs, die Seele und Körper wärmen, ohne dabei viele Pfannen in Anspruch zu nehmen, sind dabei unverzichtbar. Gerichte wie diese Tomatensuppe mit Tortellini.

Rezept:

  • 2 Dosen Tomaten
  • 1/2 Dose Wasser
  • 1/2 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • Olivenöl
  • 2 TL Gemüsebouillon
  • 2 TL italienische Gewürzmischung
  • Pfeffer, Salz
  • 2 EL Ricotta
  • 1 Packung Tortellini

1. Die Zwiebel und den Knoblauch hacken und in der heissen Pfanne mit etwas Olivenöl anschwitzen.
2. Die Hitze reduzieren und die Pfanne kurz vom Herd ziehen. Tomaten hinzufügen und Pfanne wieder auf die Herdplatte schieben.
3. Die Dosen mit etwas Wasser ausspülen und dieses auch in die Pfanne geben.
4. Die Tomatensauce mit 2 TL Bouillon, etwas Salz und Pfeffer sowie der italienischen Gewürzmischung kurz köcheln lassen. Regelmässig umrühren.
5. Mit dem Ricotta verfeinern und pürieren. Abschmecken.
6. Die Tortellini hinzufügen und für min. 5 Minuten in der Suppe köcheln lassen.

Tipp: Etwas frische Paprika macht sich auch gut in der Tomatensauce. Und eine grosse Hand voll frischen Spinat schmeckt lecker in der Suppe.



Was kocht ihr wenn das Leben einfach keine Zeit zum kochen lässt?

Alles Liebe
hope