Dienstag, 27. September 2016

Apfelwähe in der schönsten Küche

Hallo ihr Lieben!

Diese Apfelwähe war der krönende Abschluss eines ansonten eher enttäuschenden Mahls für die 7 Raufbolde und Raufboldinnen, mit denen ich 2 Wochen am Meer verbrachte.



Folgende Reaktionen gab es auf das vorhergehende Hauptgericht Erbsenrisotto mit Fisch.
2x Klagen und lustloses herumschieben des Essens
2x Beschweren über die Erbsen und Essen des Fisches
1x Beschwerde über den Fisch und Essen des Risottos
1x in Tränen ausbrechen aufgrund der kulinarischen Gesamtisituation
1x begeisterte Komplimente an mich, die Köchin





Ich hatte eindeutig Glück, dass ich während des Mittagsschlafes in der wunderschönen Küche des Ferienhauses noch eine Apfelwähe zubereitet hatte.
Mit dieser konnte ich nämlich die Gunst aller 7 Kinder zurückgewinnen. Kleine Schlemmermäuler!



Der Guss ist wieder der selbe, den ich auch bei der mediteranen Quiche vor ein paar Wochen verwendet habe, bloss in der süssen Variante. Seit ich weiss, wie toll Ricotta sich im Guss macht, verwende ich kaum etwas anderes. Zudem hatte ich beim Einkaufen keinen blassen Schimmer was Quark auf französisch heisst oder ob es den dort überhaupt gibt. Die Herausforderung, zwischen all dem Käse im riesigen Supermarkt den Ricotta zu finden war bereits gross genug. (Wirklich Frankreich? Ein halbes Kühlregal nur mit Camenbert?!)




Rezept:

ca. 3 grosse Äpfel
250g Ricotta
1.5 dl Milch
3 EL Zucker
2 TL Vanillezucker
3 Eier
1 Prise Salz
1 Wähenteig oder Blätterteig

1. Ricotta, Milch, Zucker, Vanillezucker, Eier und Salz mit dem Handrührgerät oder Schwingbesen vermengen.
2. Äpfel waschen und in dünne Schnitze schneiden.
3. Teig in die Form legen, darauf die Äpfel aufreihen.
4. Den Guss darüber giessen und die Wähe in den auf ca. 200° vorgeheizten Ofen schieben. Überprüft bei euerem Teig die Temperatur und Zeitangabe.
5. Nach der empfohlenen Zeit die Wähe anschauen. Ist sie noch etwas blass noch kurz im Ofen lassen. Danach herausnehmen, etwas abkühlen lassen und (mit einer Kugel Vanilleeis) geniessen.


Tipp: Wer mag, kann auch noch 3 EL gemahlene Mandeln und etwas Zimt unter den Guss rühren, das gibt dem ganzen ein leichtes Apfelstrudel Aroma :)



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Hi guys!
This recipe was the kids favourite while I was in France. Every single one of the 7 kids that day loved it! Unlike the risotto I've made before when one of the girls even started crying... :)
The pictures were shot in  the house we've rented. Isn't it beautiful? I loved it so much, I just had to show you the tiles and everything in the beautiful kitchen.

recipe:
1 dough or puff pastry
250g ricotta
3 eggs
1.5dl milk
3 tbs sugar
1 pinch of salt
2 tsp vanilla sugar
3 apples

1. Mix ricotta, eggs, sugar, vanilia sugar, salt and milk. 
2. Wash and slice the apples. 
3. Put the dough in your prefered quiche form and arrange the apple slices. 
4. Add the ricotta mixture and let it bake in the hot oven. For information concearning the temperature and baking time, please consult your dough packaging or the recipe instructions. 

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Alles Liebe
hope

Sonntag, 18. September 2016

Lehrerinnen & Älplermagronen

Hallo ihr Lieben!

Das Studium hat mich wieder. Intellektuelle Inputs in jedem Seminar. Und falls es keinen intelektuellen Input gibt, dann wenigstens ein kleines Bewegungsspiel, schliesslich sind wir hier ja an der Pädagogischen Hochschule. Soll ja niemand denken hier ginge es zu ernst zu und her :)



Dabei befassen wir uns anscheinend mit höchst brisanten und wichtigen Themen, die zumindest ihrerzeit wahre Wellen geschlagen haben. "Dies war", so meine Deutschdozentin in begeistertem Tonfall, "in den 80er Jahren eine wahre Revolution!".
Ist doch klar! Wenn es um Revolutionen geht, kennt doch jeder die folgende Hitliste
  1. Französische Revolution
  2. Sexuelle Revolution
  3. Schreibmodellrevolution durch Rosebrock & Nix


Aber es ist grundsätzlich schön eine (angehende) Lehrperson zu sein in unserem Jahrhundert. 1915 war das ganze noch etwas weniger, sagen wir mal, liberal.
Lehrerinnen war es vor 100 Jahren nämlich noch verboten sich ohne Erlaubnis des Direktors aus der Stadt zu entfernen und ebensowenig sich"in den Eisdielen der Stadt herumzutreiben". Was in Eisdielen damals abging würde mich ja Mal brennend interessieren.
Desweiteren wurden sie dazu angehalten mindestens zwei Unterröcke zu tragen. Mein Vater konnte das ganze noch bestätigen. In der von ihm erzählten Geschichte kamen ein versteckter Ball, eine gut berockte Nonne sowie ein mutiger Mitschüler vor. Den Rest könnt ihr euch ja denken :)



Wer dachte, das es Lehrer so viel besser hatten, hat sich aber geirrt. Auch für diese gab es Regeln, wenn auch deutlich bessere. Ihnen war es beispielsweise erlaubt, einmal wöchentlich zur Brautschau zu gehen. Gingen sie regelmässig in die Kirche durften sie sogar zwei Mal. Dass sie nie eine Lehrerinn auf ihren Brautschauen trafen, lag übrigens daran, dass diese das Haus abends nicht mehr verlassen durften und ihnen die Heirat untersagt war.
War der Manne aber nicht gerade auf Brautschau, so wurde es ihm ans Herz gelegt etwas zu lesen. Der Regelkodex gab auch gleich eine Literaturempfehlung ab, indem er die Bibel als geeignetes Buch erwähnte. Sollte es ein Lehrer jedoch gewagt haben "Spielhöllen" aufzusuchen oder sich beim Friseur rasieren zu lassen, so konnte er sich direkt von seinem Job verabschieden. Beides strengstens verboten!



Hier nun ein Rezept für ein Gericht, das auch 1915 gerne verspeist wurde. Wollte eine Braut das Herz den Platz in der Küche eines Mannes gewinnen, so war dies sicher der direkteste Weg.

Rezept Älplermagronen mit Birnen:

5dl Gemüsebouillon
2dl Halbrahm
270g Nudeln (z.B. Dinkelhörnchen)
75g geriebener Gruyère

2 Zwiebeln
1 TL Zucker
1 EL Balsamico
Bratbutter

2 EL Zucker
1.5dl Wasser
3 Birnen

1. Birnen waschen, halbieren, entkernen. Zwei Esslöffel Zucker in einer Pfanne etwas erhitzen und leicht karamellisieren lassen. Gleich Birnen mit der Schnittfläche darauf legen. Die Hitze reduzieren und das Wasser dazu geben. Zugedeckt köcheln lassen. Nach der Hälfte der Zeit die Birnen drehen.
2. Die Zwiebeln in Ringe schneiden und mit Bratbutter braten. Einen Teelöffel Zucker und Balsamico dazu geben wenn ihr karamellisierte Zwiebeln wollt.
3. Gemüsebouillon und Rahm aufkochen. Nudeln darin kochen.
4. Nudeln mit restlicher Flüssigkeit in eine Schüssel geben und Käse dazu geben.
5. Alles zusammen servieren.


 
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Hi guys!
Swiss teachers had a hard life in 1915. There were rules that said for example that female teachers had to wear at least two underskirts at any given time of the year. Furthermore, it was forbidden for them to leave the house in the evening or to get married. But who could they meet anyway, closed up in their homes? So in a nutshell, I'm just very happy to be a teacher and woman 100 years later. I can cook because I enjoy it and not just because it is my duty as a vagina owner.
A couple of days ago for example, I made a traditional Swiss dish called Älplermagronen. It's basically the Swiss version of mac 'n cheese . Enjoy!

recipe:
5dl vegetable bouillon
2dl cream
270g pasta
75g grated Swiss cheese (gruyère if you have some)

1. Heat the bouillon and the cream up and cook the pasta in it. You find the correct time on the packaging.
2. Fill the pasta in a serving tray and mix it with the cheese while it is still hot. The cheese will melt and your älplermagroni are ready! I served them with pears and onions.

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Welche Klassiker mögt ihr so gerne?

Alles Liebe
hope




Sonntag, 11. September 2016

Frühstück im Glas - gesunder Chiapudding mit Zwetschgen und Cornflakes

Hallo ihr Lieben!

Das Wetter sagt mir es ist Sommer.
Der Kalender insistiert auf Herbst.
Die örtliche Filiale des Supermarktes befindet sich bereits im Winter mit ihren riesigen Auslagen an Lebkuchen.
Das ganze lässt mich etwas verwirrt zurück. Morgens starte ich also mit einem herbstlichen Frühstück, Nachmittags darf es aber auch gerne Mal ein Eis geben. Nur den verfrühten Konsum von weihnachtlichen Produkten boykottiere ich noch.



Mein heutiges Rezept ist quasi die herbstliche Variante des bereits hier einmal gezeigten Frühstücks im Glas. Damals behauptete ich, dass es sehr vielfältig und variabel wäre. Ich sollte recht behalten. Dieses kommt nämlich mit sage und schreibe VIER leckeren Schichten daher: Chiapudding, Zwetschgen, Joghurt und Cornflakes für den, na ja...  Crunch.



Das das letzte Frühstück im Glas ohne Bifidus Naturjoghurt auskam, wundert mich im nachhinein. Ich habe einen beeindruckenden Verbrauch an Naturjoghurt. Das Baby A. um das ich mich die letzten beiden Monate gekümmert habe, mochte es leider nicht so. Als ich ihm einmal Joghurt fütterte, verzog er das Gesicht, riss die Augen geschockt auf und liess das Milchprodukt wieder auf dem schnellsten Weg seinem Körper entschwinden. Dazu fuchtelte er intensiv mit den speckigen Armen was alles in allem ein ziemlich amüsantes Bild abgab. Jedenfalls hat er seine Abneigung eindeutig nicht von mir geerbt :)


Rezept:

1/2 Portion Chiapudding (Rezept hier , jedoch statt Kokosmilch+Wasser normale Milch nehmen)
3 EL Zwetschgenkompott
3 EL Naturjoghurt
2 EL Cornflakes

Alles in einem Glas oder einer Müslischale schichten und geniessen.

Rezept Zwetschgenkompott:

ca. 10 Zwetschgen
1 dl Wasser
1 EL Zucker (mehr falls sie nicht süss sind)
1 kleiner Zweig Rosmarin (optional)

1. Zwetschgen waschen, entsteinen, würfeln und mit den restlichen Zutaten köcheln lassen.


Wer die Zwetschgen nicht mir Rosmarin kochen möchte, kann diesen einfach weglassen. Ich muss jedoch sagen, dass ich es eine grossartige Idee finde, vor allem, da weniger kulinarisch experimentierfreudige Mitbewohner ihre flinken Finger von euren Zwetschgen lassen werden. Mehr für uns - yeah!



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Hi guys!
The calendar tells me it's autumn, the weather insists on summer (so HOT) and the local supermarket already started selling gingerbread. I personally decided to kick off the autumnal food season with a delicious breakfast, no matter what the weather is like. :)

recipe:
1/2 portion of chiapudding (recipe here, but use normal milk instead of coconut+water)
3 tbs plum compote
3 tbs yoghurt
2 tbs cornflakes

1. Staple the ingredients. If you wanna make your own plum compote I advise you to boil some plums with sugar, water and rosemary if you wish to give it an additional twist. I used about 10 plums with 1 tablespoon of sugar as the plums were already very sweet.

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Mit welchem Rezept habt ihr den Herbst in diesem Jahreszeitenchaos eingeläutet?

Alles Liebe
hope

Montag, 5. September 2016

Gemüse Ricotta Quiche

Hallo ihr Lieben!



Hallo ihr Lieben!
Habe ich eigentlich schon Mal erzählt dass ich gerne lese? Und damit meine ich nicht ein hypothetisches Hobby oder ein grundsätzliches Gefallen an der Tätigkeit. Nein. Ich rede vom kontinuierlichen Bücherverschlingen. Ich lese ungefähr ein Buch pro Woche, gerne auch Mal mehr wenns mich packt. Sollte ich ein paar Tage nicht lesen muss ein gravierender Fall von Buchhangover vorliegen.
Buchhangover, der: vom engl. bookhangover – Neologismus aus den Worten Buch und Hangover, dem Kater nach einer alkoholisierten Nacht. Beschreibt das Unvermögen in eine neue literarische Welt oder Geschichte einzutauchen nach dem übertrefflichen Genuss der Ersteren.




Jedenfalls fürchte ich derzeit stark einen Buchhangover. Ich lese „Where’d you go Bernadette“ von Maria Semple und liebe es.


Der Grund warum ich das alles erzähle, ist aber eigentlich nicht die Empfehlung für den nächsten Bücherclubtreff (das natürlich auch), sondern das 20 Mile House.

Das 20 Mile House ist ein architektonisches Unikat das Bernadette, die fiktive Protagonistin des Buches, auf ihrem Schaffenshöhepunkt kreierte. Sie setzte sich als Ziel, nur Materialien zu verwenden, die sie in einem 20 Meilen Umkreis finden konnte.



Flink übertrug ich das Konzept vom Haus ins Haus, oder besser gesagt in die Küche. Sollte es nicht möglich sein sich von Nahrungsmitteln aus dem gleichen Umkreis zu ernähren?
Die Antwort ist fast so schockierend wie die Geschichte des 20 Mile Houses (Ihr müsst schon das Buch lesen um den Querverweis zu verstehen, ich bin gemein!)
Nein, es ist nicht möglich sich augewogen und abwechslungsreich in diesem kleinen Umkreis kulinarisch einzudecken, zumindest nicht ohne erheblichen Aufwand. Trotzdem lässt mich die Idee nicht mehr los. Trotzdem will ich ein mögliches Maximum an 20-Mile Küche etablieren.



Anfangen kann man damit, indem man regional und saisonal isst. Also die feinen Aprikosen aus dem Wallis statt der eigeschipperten Ananas. Ihr wisst schon.
Daher gibt es jetzt noch schnell mein Rezept für die mediterrane Tarte bevor all das ganze Gemüse wieder aus den heimischen Gärten verschwindet.




Rezept:
250g Ricotta
1.5dl Milch
3 Eier
1 Aubergine
1 Zucchetti
2 Hand voll Cherrytomaten
Kräuter (Rosmarin, Oregano, Petersilie – je nach Lust und Laune)
1 (Frühlings)Zwiebel
Salz, Pfeffer
Olivenöl
3 EL Parmesan, gerieben
Wähenteig 

1. Aubergine und Zucchini waschen und in Scheiben schneiden. Diese Scheiben mit etwas Olivenöl in der Bratpfanne scharf anbraten oder alternativ grillieren. Bereits etwas mit Salz und Pfeffer würzen.
2. Ricotta, Eier und Milch zusammen vermengen und würzen.
3. Teig in die Form geben, Zucchini und Auberginenscheiben darauf arrangieren und Cherrytomaten darüber legen. Dann die Kräuter darüber streuen und als letztes alles mit der Ricottamasse bedecken. Wer will kann noch etwas Parmesankäse darauf streuen.
4. Tarte für ca. 40 Minuten in den Ofen geben. Grad und Zeit überprüft ihr aber am besten auf dem Rezept oder der Verpackung eures Teiges.
 




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Hi guys!
I just finished reading "Where'd you go Bernadette", a true treasure of a book. However, there was one aspect of the story that caught my attention. The story's fictional protagonist Bernadette was once a famous architect that built and designed the so called 20 Mile House. She set herself the aim to use only material she could find within 20 miles around the house. I was fascinated and thought about the idea. Shouldn't it be possible to eat within that radius if she managed to build a home from scrath within the same limits? The answer isn't really YES. It would be extremely difficult to cook with only locally sourced ingredients. But I am still going to make an effort to at least prefer seasonal and local fruit and vegetables, like for this quiche I made some time ago.

recipe:
1 small eggplant
1 zucchini
1 hand of cherry tomatoes
fresh herbs (basil, Rosmarin...)
1 onion 
250g ricotta cheese
1.5dl milk
3 eggs
3 tbs parmesan cheese, grated
salt, pepper
olive oil
puff pastry or quiche dough

1. Wash and cut the eggplant and your zucchini. Fry them with some oil and add some salt and pepper. You could also put them on your barbecue grill. 
2. Lay out the pastry/dough in your quiche form and fill it with the vegetables (including the tomatoes). Top it with some herbs and onion rings. 
3. Mix the eggs, ricotta cheese and the milk and season it with salt and pepper. 
4. Pour the ricotta mixture into the form and top everything with some parmesan cheese. 
5. Bake the quiche for about 40 minutes in the 200° hot oven. But pay attention as the baking time may be different based on what kind of pastry/dough you use. Double check your recipe or the instructions on the package.

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Von welchen Gemüse- und Obstsorten profitiert ihr jetzt noch schnell bevor es zu spät ist?
Alles Liebe
hope

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