Hallo ihr Lieben!

Letzte Woche sprach ich mit einer Bekannten über den neuen "The Beauty and the Beast" Film. Auf der Suche nach einem Gesprächsthema und mit Ausblick auf eine Filmempfehlung, fragte ich sie, wie sie den Film so fand.
"WUND-DER-BAR!" war die Antwort. Der Film könne und solle nicht mit dem gezeichneten Original verglichen werden, nein, denn Belle seie nun eine moderne Prinzessin. Ganz neu, ganz selbstständig. All dies seie sowieso nur Emma Watson zu verdanken, meinte meine Bekannte, während sie sich einen dunkelblonde Locke hinters Ohr strich. Denn Emma Watson seie ja "so eine Feministin". 


Während mein Interesse an Disney Realverfilmungen demographisch betrachtet erschreckend klein ist, wäre Feminismus ein Thema, über das ich gerne ausführliche Dialoge oder auch gerne Monologe führen würde.
Leider schien es mir so, als ob das Interesse meiner Bekannten an Feminismus mit Emma Watson beginnen und auch aufhören würde.

Für mich ist das Thema ein so wichtiger Teil meines Lebens, ein so grosses Interessensgebiet, dass ich immer wieder vergesse, dass es anderen nicht so geht. Warum sonst, müsste man sonst am Woman's Day jedes Jahr wieder das Wort "Feminist" zuerst definieren und dann dessen Bedeutung erklären?
Hier also meine Top drei Kommentare zu Feminismus, die ich nicht mehr hören kann. Wenn wir diese Misskonzepte einmal geklärt hätten, dann könnten wir am nächsten Woman's Day mal etwas mehr in die Tiefe gehen und allmählich den Wert des Feminismus ausserhalb von Emma Watson erkennen (so toll sie auch ist - was für einen Frau!).



Das erste Problem ist wahrscheinlich ein Definitionsproblem. Feminismus, so die Meinung vieler, bedeute, dass Frauen besser seien/ sich für besser halten als Männer. Das Machtgefälle solle umgekehrt anstatt ausgeglichen werden. Erkennbar ist dieses falsche Konzept typischerweise an Sätzen wie "Ich bin nicht Feminist, ich bin Equalitarist, denn auch Männer sind wichtig." (grrrrrr!)

Ja. Sind sie. Es mag schockierend für einige sein, doch Feminismus ist, um es mit den Worten von Cheris Kramarae zu sagen, "die einfache Feststellung, dass Frauen Menschen sind". Nicht bessere Menschen. Einfach Menschen, die folglich auch als solche behandelt werden müssen.
Der moderne Feminismus, der bereits zu grossen Teilen von den Erfolgen der ersten Feministinnen  profitieren kann, ist noch um einiges inklusiver geworden. Ist der Feminismus nicht inklusiv, so ist er auch nicht mein Feminismus. Punkt. 
Inklusiv heisst, dass jeder dazu gehört. In unserer Bewegung können und sollen alle Körperformen, Hautfarben, Grössen, Identitäten, Geschlechter, Religionen und sexuellen Orientierungen vertreten sein.

Meine Schlussfolgerung ist, dass wer sich nach dem Hören meiner Definition nicht als Feminist bezeichnen würde, damit Leben muss, von mir als Idiot zu bezeichent werden. Letztlich gibt es für mich in Bezug auf dieses Thema nur zwei Kategorien, denen man sich anschliesen kann. A) Feminist oder B) Idiot.


Ein weiterer Kritikpunkt vieler ist, dass Feministinnen immer wütend sind.
Meine erste, ungefilterte und spontane Rekation wäre: "Du idiotische Kreatur du! Sind wir gaaaaaar nicht! Melde dich wieder wenn du Migefühl und Verstand entwickelt hast!"

Ich bin mir aber sicher, dass dies meinen Standpunkt eher untergraben als unterstützten würde. Hilfreicher könnte es sein, zu erklären, warum ich als Feministin wütend werde. Denn tatsächlich bin ich es. Oft sogar.
Wut ist hier doch einfach ein anderes Wort für Passion. Sehe ich etwas, das meinen Grundüberzeugungen und Zielen entgegensteht, wird man meinen negative Passion wahrnehmen. Sehe ich etwas tolles, das meine Vorstellungen verwirklicht, zeige ich positive Passion  - ich werde begeistert sein.
Aber solange noch so viel falsch läuft, werden wir Feministinnen auch noch so oft wütend sein (müssen) in Bezug auf ebendiese Dinge. Kommt damit klar oder helft uns sie zu verändern.


Der letzte Kommentar, den ich nicht mehr hören kann, ist, dass eine Frau die Schuhe mag eine schlechte Feiministin ist. Dass eine Grundschllehrerin eine schlechte Feministin ist. Dass die Frau mit dem erstklassigen Dekoltée und dem perfekten Lidstricht vielmehr Schlampe als Feministin seie.

Nope.  Niet. No. Nein.

Erstens: Schlampen gibt es meiner Meinung nach nicht. In der Beziehung gleichen sie Einhörnern. Ich verneine sie so lange, bis mir jemand ein ebenso oft benutztes Synonym für Männer präsenteirt. Oder ein Einhorn. Was ihr zuerst findet.

Zweitens: Wenn der Feminismus sich dafür einsetzt, dass Frauen in allen Berufsgruppen präsent sind oder das Frauenbild von den Medien weniger verzerrt wird, dann heisst das nicht, dass wir alles was bisher klassisch "weiblich" war, verbannen wollen. Wir wollen die Schranken öffnen. Männer sollen Erzieher werden können und Frauen sollen auch als Ingenieurin respektiert werden. Es geht um die Möglichkeit und die Selbstverständlichkeit dieser Optionen. Es sollte sich nicht mehr um eine Sensation oder Ausnahme handlen, der Weg in ebendiesem Beruf sollte allmählich nicht mehr Kampf sondern einfach Karriere genannt werden.
Dass ich kein Make-Up trage macht mich also gute Feministin. Dass ich Primarschullehrerin bin, macht mich auch gute Feministin. Dass ich gerne Bananenbrot backe, macht mich auch zu einer guten Feministin. Ich mache das alles nämlich, weil ich es will. Es war meine Wahl. Ich bin nicht "an den Herd gebunden", sondern tanze freiwillig in der Küche umher.




Rezept:
  • 2 reife Bananen
  • 1 Becher griechischer Joghurt
  • 150g Mehl
  • 50g Haferflocken
  • 2 EL geriebene Mandeln
  • 2 EL Kokosflocken
  • 45g neutrales Öl (z.B. Rapsöl)
  • 1 Ei
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 2 EL Agavendicksaft
  • 1 Becher Himbeeren, gefroren (kann auch weggelassen werden)

1. Die Bananen schälen und zerdrücken mit einer Gabel.
2. Alle restlichen Zutaten bis auf die Himbeeren abwiegen und zur Banane hinzufügen, das ganze dann mit der Küchenmaschine ode r

Alternativen:
Für ein klassisches Bananenbrot können die Himbeeren weggelassen werden. Wer's gerne süss mag, kann auch Schokoladenwürfel unter den Teig rühren. Auch lecker!




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Hi guys!
I decided to talk a little bit about the f-word so many people seem to fear. Yes. Feminism.
I am a feminist. But why is it such a bad word? Let's look at my definition.
"Feminism is the radical notion that women are people". That's it. The perfect definition by Cheris Kramarae. It never said "superior". It never said "better". All we ever wanted was to be equal. And that equality really includes everyone in modern feminism. I've hardly ever seen something so inclusive as the online feminism I love and respect so much. Every skincolor, sex, gender, religion - literally everyone is present and welcome. After having read so much about the topic I came to the conclusion, that feminist is basically a synonym for "decent human being". And being one is still important. A lot has been acomplished, but there is still so much to do and change.
I am proud to call myself a feminist. What about you?
Do you agree or do you have another point of view? Let me know!

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Was ist eure Leidenschaft? Lasst es mich wissen und sagt mir natürlich auch, was ihr vom Thema haltet!

Alles Liebe
hope